Drei Hektar mit Holunderstauden bewirtschaftet Konrad Samberger – aus deren Blüten der Sirup für unsere leckere now Hollerblüte wird. Wir haben ihn zusammen mit unseren Markenbotschaftern Franz und Tobias besucht. Ein spannender Nachmittag, bei dem die beiden Jungs viel über den Anbau von Holunder gelernt haben und Konrad Samberger tiefer in die Welt von Instagram und Social Media eingetaucht ist.
Die Stauden blühen. Die Ernte steht kurz bevor. Die Herausforderung bei der Holunderblüten-Ernte ist, dass alle Abläufe aufeinander abgestimmt sein müssen: Wenn die Ernte erfolgt, muss das Wetter passen und im Anschluss der Verarbeiter die Holunderblüten direkt verwerten. Nur bei gutem Wetter stimmt das Aroma. Wenn die Blüten nass sind, sind sie geschlossen und das Aroma, auf das es ankommt, fehlt. Mit der Ernte wird gegen 9 Uhr begonnen, wenn die Sonne schon da und alles trocken ist. In der Nähe vom Ammersee werden die Blüten zu dem Sirup verarbeitet, den die Neumarkter Lammsbräu für ihre now Hollerblüte verwendet.
Es gibt nichts, das maschinell gemacht werden kann
Die Ernte ist reine Handarbeit. Die Dolden werden mit einer Rebenschere abgeschnitten – kurz nach der ersten Verzweigung erfolgt der Schnitt. Konrad Samberger nimmt eine Blüte in die Hand: „Schaut, da kommt gelber Blütenstaub raus - das ist optimal! Die Blüte ist in der Vollreife.“ Es gibt zwei Erntetermine und die ganze Familie und freiwillige Helfer packen mit an, damit die Blüten zum perfekten Zeitpunkt geerntet werden können. Die oberen Reihen auf dem Feld sind eine andere Sorte, die später blüht – dadurch wird die Ernte gestaffelt. Der Ertrag von Konrad Sambergers Feld liegt zwischen 500 und 600 Kilogramm. Das hört sich jetzt nicht so gigantisch an, aber wer eine der filigranen Holunderblüten in der Hand hält, bekommt eine grobe Vorstellung davon, wie viele von diesen zarten Blüten geerntet werden müssen, um rund eine halbe Tonne Gewicht zu erreichen. Wenn man gut erntet, schafft man in einer Stunde ca. 4 Kilogramm. Es können nur Blüten in der Vollreife geerntet werden. Blüten mit braunen Flecken verbleiben an der Staude und werden als Beeren geerntet.
Der Schnitt erfolgt im zeitigen Frühjahr oder ausgehenden Winter. Sonst verbuscht der Holunder, was sich negativ auf die Ernteleistung auswirkt. Die Dolden werden kleiner. Auch hier wieder: Handarbeit! „Es gibt eigentlich nichts, was man maschinell machen kann“, erzählt Konrad Samberger.
Herausforderungen beim Anbau und der Ernte
Konrad Samberger berichtet auch von pflanzenbaulichen Herausforderungen: Mäuse. Wühlmäuse, um genau zu sein. Sie können in der Pflanzenreihe bequem wohnen, ihre Gänge graben und sich nahezu ungestört über die Wurzeln hermachen. Das führt zu Ausfällen und es müssen Büsche nachgepflanzt werden. Ganz wehrlos ist Konrad Samberger dennoch nicht: Zum einen hat er sich ein Gerät gekauft, mit dem der Boden an den jeweiligen Stellen bearbeitet werden kann, „um den Mäusen das Leben ein bisschen schwerer zu machen“. Zum anderen ist ein hoher Pfosten auf dem Feld zu sehen: Als Standort für Mäusebussarde, um einen guten Startpunkt für die Mäusejagd zu haben.
Ein Problem, das die Holunderblüte selbst betrifft, ist der Blattlausbefall. Viele Holunder-Landwirte haben hiermit Probleme. Konrad Samberger hat den Vorteil, dass sein Holunder in einer Hanglage wächst. Es geht immer Wind – ein Umstand, den Blattläuse nicht mögen. Beim Anbau in Talkesseln kann dagegen oft beobachtet werden, dass die Blüten komplett schwarz sind vor lauter Blattläusen. Diese Blüten können dann nicht mehr verarbeitet werden.
Wir waren genauso beeindruckt wie Franz und Tobias mit wie viel Liebe Konrad seine Holunderstauden pflegt und mit welcher Begeisterung er von seiner Arbeit erzählt hat. Auch unsere Follower auf Instagram @nowbiolimo waren fasziniert.
Vielen Dank für den tollen Nachmittag!
Mehr über Franz und Tobias erfahrt ihr hier.