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Kulturlandpläne und Ackerwildkräuter

Datum: 29.Juli 2020 Von: Das Team der Neumarkter Lammsbräu
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Seit zehn Jahren unterstützt die Neumarkter Lammsbräu ihre Biobauern dabei, mit so genannten Kulturlandplänen noch mehr Naturschutz in ihre Betriebe zu integrieren. Dabei werden maßgeschneiderte Konzepte für die jeweiligen Höfe erarbeitet.

Die Kulturlandpläne

Ackerwildkräuter 2Bioland-Beraterin Katharina Schertler erfasst vor Ort den Ist-Stand und entwickelt in Abstimmung mit den Landwirten Ideen, welche Artenschutz-Projekte gut zum Betrieb passen und sich nachhaltig umsetzen lassen. Finanziert werden die Kulturlandpläne von der Neumarkter Lammsbräu. Auf diese Weise hat sich im zurückliegenden Jahrzehnt bereits jede Menge getan.

Häufige Maßnahmen waren unter anderem das Anlegen von Blühstreifen, wildtierfreundliches Mähen, Feldlerchen-freundliche Kleegrasbewirtschaftung, Hecken- und Baumpflanzungen sowie die Neuanlage von Säumen und die Pflege besonderer Biotope. Nisthilfen für Turmfalken, Schleiereulen oder Insekten wurden angebracht, heimische Stauden gepflanzt und weniger Flächen versiegelt.

 

 

 

 

Die Ackerwildkräuter

Ackerwildkräuter 3Ein besonders schönes Beispiel für wirksamen Artenschutz ist die Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern. Dieses Projekt zeigt gleichzeitig, dass die Biobauern in hohem Maße dazu bereit sind, aufwändige zusätzliche Arbeit zu leisten, um die Vielfalt der Pflanzen und Tiere auf ihren Feldern zu erhöhen.
Dazu muss man wissen, dass Ackerwildkräuter und ihre Gesellschaften wie kaum eine andere Artengruppe durch die konventionelle Landwirtschaft bedroht sind. Bereits seit den 80er Jahren wird immer wieder versucht, hier gegenzusteuern. Denn Ackerwildkräuter bieten Nahrung und Lebensraum für Insekten und Wildtiere, festigen die Böden, haben Heilwirkung und sind obendrein eine große Bereicherung für das Landschaftsbild. Letzteres weiß jeder, der schon einmal vor einem Getreidefeld stand, in dem es farbenprächtig schillerte.

 

 

 

Die Landwirte

Solche Felder haben Konrad Samberger und Florian Gäck. Die beiden Landwirte der Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB) haben es sich zur Aufgabe gemacht, Ackerwildkräuter nicht nur zu schützen, sondern aktiv zu vermehren. Das ist mühselige Handarbeit, doch sie lohnt sich: Auf den Feldern der Landwirte sind die sichtbaren Ergebnisse unschwer zu erkennen. Ackerlichtnelke, Frauenspiegel und Ackerrittersporn haben hier wieder eine Nische gefunden und entfalten sich. Mittlerweile stehen die seltenen Kräuter nicht mehr nur auf dem Versuchsfeld, sondern behaupten sich auch zunehmend im Bestand. Ein toller Erfolg!


Die Ackerwildkräuter behaupten sich mittlerweile im Bestand (1) (1)Die ersten Samen für die Vermehrung der bedrohten Pflanzen stammten aus Wildsammlungen. Konrad Samberger vermehrte diese aufwändig, zunächst in seinem Gewächshaus, später im Freiland, und gab sie in den Folgejahren auch an andere Landwirte weiter. Bei der Familie Gäck hat sich Anton Gäck auf das Sammeln der winzigen Samen spezialisiert. Über die farbenprächtig blühenden Fortschritte freut sich die ganze Familie bis hin zum Enkel, der begeistert Hummeln auf den zarten Blüten fotografiert. Auch Spaziergänger bewundern die ungewohnte Farbenpracht und werden so für das Thema Artenschutz sensibilisiert.


“Uns ist es wichtig, die Biodiversität zu erhöhen”, erklärt Florian Gäck. “Wir möchten den Lebensraum verbessern und damit ein stabileres System erhalten.” Auf diese Weise soll nicht nur einheimischen Arten eine Chance gegeben werden; Florian Gäck möchte auch Ökoflächen positiv sichtbar machen. Ackerbau und Blühfläche in einem – das ist im Biolandbau möglich. Davon möchte Florian Gäck weitere Landwirte überzeugen. Denn nicht zuletzt ist die Blütenpracht in den Feldern nach Ansicht von Florian Gäck auch eine Wohltat für den Menschen: “Es ist was für die Seele”.

 


EZÖB-Landwirte mit Kulturlandplan-Projekten:

2010: Konrad Samberger, Pilsach, Werner Schwarz, Kallmünz
2011: Erwin Ehemann, Freystadt, Hubert Tischner, Kastl
2012: Sebastian Altenthan, Breitenbrunn, Franz und Sonja Friedrich, Gräfenberg
2013: Hermann Zeller, Ipsheim, Karl Stephan, Seubersdorf
2014: Hermann Heiselbetz, Mühlhausen, Markus Schenk, Deining
2016: Karl Dollinger, Thalmässing, Peter Gramm, Megesheim, Peter Meyer, Berching
2017: Johannes Scharvogel, Martinsheim, Johann Schneider, Greding, Josef Medl, Titting
2018: Florian Gäck, Beilngries, Markus Eckert, Eckental-Herpersdorf, Thomas Sedlmeier, Berching
2019: Franz-Josef Mayer, Pollenfeld-Preith, Helmut Rast, Schirmitz
2020: Michael Böhm, Brunn, Alfred Schaller, Erlangen-Steudach, Axel Lämmermann, Happurg

 
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