Zurück zur Übersicht

Zu Besuch bei einem Bio-Zuckerrüben-Landwirt

Datum: 13.Juni 2019 Von: Das Team der Neumarkter Lammsbräu
  • Nachhaltigkeit
  • Neumarkter Lammsbräu
  • now Bio-Limonade
  • Allgemeines
  • bio-bauern
  • ökologie
  • ressourcen
  • unternehmen
  • rohstoffe
  • zuckerrüben

Der Berchinger Bio-Bauer Thomas Sedlmeier baut Zuckerrüben für die Neumarkter Lammsbräu an. Er gehört zu unserer Liefergemeinschaft für Bio-Zuckerrüben. Der Anbau der anspruchsvollen Pflanze erfordert viel Handarbeit. 

Die Neumarkter Lammsbräu verwendet für ihre Bio-Limo now Bio-Zuckerrüben aus der Region, keinen Rohrzucker. Wo die Rüben wachsen, welche Besonderheiten es bei Anbau und Verarbeitung gibt und welche Vorteile die Liefergemeinschaft hat, darüber sprechen Christina und Violetta mit Bio-Landwirt Thomas Sedlmeier und Lammsbräu-Geschäftsführer Johannes Ehrnsperger in unserem Podcast "Im Sudhaus".

Die kargen Jura-Böden im Raum Neumarkt sind in der Regel nicht für den Anbau von Zuckerrüben geeignet. Denn die anspruchsvollen Pflanzen benötigen fette, stark Wasser ziehende Böden, wie sie beispielsweise rund um Ingolstadt vorkommen. Aus dieser Region stammen viele der Lammsbräu-Rüben-Bauern, aber auch aus Franken, rund um Ochsenfurt. Mit Thomas Sedlmeier aus Fribertshofen bei Berching hat sich dennoch ein Bio-Bauer aus dem Landkreis Neumarkt an das Experiment gewagt und baut Bio-Zuckerrüben an. Er gehört damit zur eigens gegründeten Liefergemeinschaft der Neumarkter Lammsbräu. Johannes Ehrnsperger, Inhaber der Neumarkter Lammsbräu, machte sich vor Ort ein Bild vom Anbau. 

Wie ihr wisst, verfolgt die Neumarkter Lammsbräu seit Jahren den Ansatz, die now-Limonaden zu 100 Prozent mit Invert-Zuckersirup aus regionalen, verbandszertifizierten Bio-Rüben zu süßen. Diesem Ziel ist die Neumarkter Lammsbräu mit der Liefergemeinschaft in Kooperation mit der rebio GmbH einen großen Schritt nähergekommen. Der Zusammenschluss von Bio-Landwirten funktioniert nach dem Vorbild der EZÖB (Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe).


Die gesamte Familie packt mit an

2019_Zuckerrüben_Sedlmeier_nahaufnahmeEZÖB-Mitglied Thomas Sedlmeier begann 2018 mit rund zwei Hektar Bio-Zuckerrüben auf guten, steinfreien Lehmböden. Dabei packt die gesamte Familie mit an. Denn der Anbau dieser Feldfrucht erfordert viele Stunden Handarbeit. Während konventionelles Rübensaatgut mit Insektiziden behandelt wird, müssen Bio-Bauern andere Wege finden, mit Tausenfüßler, Erdfloh und Co. zurecht zu kommen. Sie beugen Schädlingen unter anderem mit einer frühen Aussaat vor. Wenn der Frühling dann mit aller Macht kommt und sich das Leben im Boden regt, sind die Rübenpflänzchen bereits so stabil, dass Schädlinge ihnen weniger anhaben können.

Vorbereitet wird die Saat bereits im Herbst, wenn das Feld geebnet wird. Ein guter Bodenschluss ist sehr wichtig im Rübenanbau, er sollte möglichst flach und fest sein. Das befördert unter anderem die so genannte Kapillarwirkung: Sollte es zu wenig regnen, was nicht selten der Fall ist, kann die Saat Wasser von unten ziehen. Ende März wird die Rübensaat ausgebracht. Sobald die Reihen zu erkennen sind, wird regelmäßig gehackt, um das Beikrautwachstum gering zu halten. Geerntet wird ca. Ende September.


Landwirt profitiert von regionaler Wertschöpfung

Trotz des größeren Aufwands bei der Pflege der Rüben lohnt sich der Anbau für Thomas Sedlmeier. Vorteile sieht er vor allem darin, dass der Landwirt vor Ort von der regionalen Wertschöpfung profitiert. So wird das Zuckerrüben-Projekt zu einer Win-Win-Situation für Bio-Bauern und Bio-Brauerei. Letztendlich profitiert auch die Natur: Denn der Zuckerrübe kommt eine Schlüsselrolle in den im Öko-Landbau üblichen Fruchtfolgen zu. Weil sie keine Wirtspflanze für Getreideschädlinge ist, führt ihr Anbau zu einem geringeren Befall nachfolgender Getreidepflanzen, was wiederum deren Erträge zwischen 10 und 20 Prozent erhöht. Zudem kann die Zuckerrübe mit ihren tiefen Wurzeln Stickstoffüberschüsse aufnehmen und verringert den Nitrat-Eintrag ins Grundwasser.


Zur Sache

Der Zuckerrübenanbau ist eine Nische innerhalb des Öko-Landbaus. 2023 wurden in Deutschland auf 392.000 Hektar Zuckerrüben angebaut, das ist ein Anteil von 2,4 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Der Bio-Anbau von Zuckerrüben nimmt dabei einen noch kleineren Teil ein. Die Pflanzen gedeihen gut auf tiefgründigen, mittleren bis schweren, steinfreien Böden. Wichtig ist, dass die Wasserversorgung während der 140 bis 160 Vegetationstage gesichert ist. Darüber hinaus braucht die Rübe ausreichend Sonne in ihrer Hauptwachstumszeit, denn die Wärme fördert den Zuckergehalt. Bio-Rüben erfordern viel Pflege und Handarbeit. Sie können jedoch auch im ökologischen Landbau mit 45 bis 55 Tonnen Ertrag pro Hektar eine lohnende Kultur sein – die Bio-Landwirte der Neumarkter Lammsbräu beweisen es.

2019_Zuckerrüben_Sedlmeier_feld

 

 

 

Mehr anzeigen