Kategorie Herausragendes Engagement: Dr. Martha Mertens
Sie ist eine ausgewiesene Expertin der Bio- und Gentechniktechnologie, die sich seit Jahrzehnten mit größtem ehrenamtlichen Engagement für ein agro-gentechnikfreies Deutschland und Europa einsetzt: Dr. Martha Mertens. Jahrelang war sie die Vertreterin der Umweltverbände in der Zentralen Kommission für die Biologische Sicherheit. Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich in der gentechnikkritischen Bewegung.
Martha Mertens ist langjährige Sprecherin des Arbeitskreises „Bio- und Gentechnik“ des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie des BUND Naturschutz in Bayern. Sie ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Gen-ethischen Netzwerks und seit vielen Jahren stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des BUND.
Mit zahllosen Vorträgen, Bildungsveranstaltungen, fachlichen Beratungen und gutachterlichen Tätigkeiten hat Martha Mertens den Aufbau der bundesweiten – und später auch europaweiten – Bewegung der „Gentechnikfreien Regionen“ maßgeblich mitgetragen. Für ihre Verdienste beim Aufbau der Initiative „Gentechnikfreies Bayern“, der sich über 200 bayerische Städte, Gemeinden und Landkreise angeschlossen haben, wurde Martha Mertens 2014 mit der Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste für den Umweltschutz ausgezeichnet. Ministerin Scharf bezeichnete sie damals in ihrer Laudatio als „Co-Architektin des gentechnikfreien Bayern“.
In den letzten Jahren hat Martha Mertens die Umwelt- und Naturschutzverbände vor allem bei der Bewertung der neuen Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas mit Gutachten und ausführlichen Literaturrecherchen zu Fragen der ökologischen Risikoforschung unterstützt.
Engagiert setzt Martha Mertens sich gegen eine Deregulierung der neuen Gentechnik ein, um zu verhindern, dass ohne Kennzeichnung und ohne Risikoprüfung gentechnisch veränderte Futter- und Lebensmittel auf den europäischen Markt kommen und dadurch nicht zuletzt die gentechnikfreie Produktion der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft massiv gefährdet wird.
Kategorie Unternehmerisches handeln im Verbund: AmaliTech gGmbH
Das innovative und soziale Geschäftsmodell der AmaliTech gGmbH verbindet hochqualifizierte Digital-Expert:innen aus Afrika mit europäischen Unternehmen. Dadurch wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt, während gleichzeitig nachhaltige Jobs für Afrikas Jugend entstehen. AmaliTech bietet in Zusammenarbeit mit Universitäten kostenfreie Trainingsprogramme an. Anschließend erhalten die Teilnehmer:innen gut bezahlte Job-Angebote in einem der AmaliTech Service Center in Ghana oder Ruanda. Unternehmen in Europa können die IT-Fachkräfte von dort aus für langfristige Projekte beschäftigen.
Überschüsse fließen ins Training weiterer IT-Talente und in soziale Projekte vor Ort. Nachhaltig hochwertige Arbeitsplätze in Afrika zu schaffen, ist das höchste Unternehmensziel. Seit 2019 hat AmaliTech auf diese Weise 1000 jungen Menschen ein Training angeboten und mehr als 250 Jobs geschaffen. 30 % der Mitarbeitenden sind weiblich, auch Menschen mit Behinderung werden aktiv gefördert. Mit dem Programm “Coding 4 Kids” ermöglichte AmaliTech Kindern in SOS-Kinderdörfern und Schulen Programmierunterricht.
Kategorie Nachhaltige Geschäftsmodellinnovation: MYTRA
Wie lässt sich Mikroplastik zuverlässig und in Echtzeit messen sowie charakterisieren? Dazu hat MYTRA einen neuartigen Sensor entwickelt und treibt damit den Wandel zu einer Gesellschaft ohne Mikroplastik voran. Das Unternehmen schafft die Basis zur Messung und Reduktion der Schadstoffe in Industrie und Wasserwirtschaft. Das Werkzeug, das MYTRA anbietet, ist ebenso günstig wie robust und zuverlässig. Dadurch wird die Messung von Mikroplastik massentauglich. Darüber hinaus legt das MYTRA-Team Wert auf nachhaltige Geschäftsprozesse, Recycling und Klimaschutz.
Kategorie Medienschaffende: Auch das noch – der freundliche Krisenpodcast"
Bei "Auch das noch – der freundliche Krisenpodcast" ist der ambivalente Titel Programm. Petra Pinzler und Stefan Schmitt von der ZEIT beleuchten in aufschlussreichen Gesprächen Themen wie das Artensterben oder die Klimakrise. Nie bleibt es beim Negativen, immer bieten sie Lösungen an. So sieht konstruktiver Journalismus aus! Petra Pinzler schöpft dabei aus mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über nachhaltige Themen. Stefan Schmitt ist seit 2009 zuständig für wissenschaftliche Beiträge über Klima und Klimafolgenforschung. Ihr Podcast ermächtigt und vermittelt das Gefühl, dass wir gemeinsam aktiv etwas erreichen können.
Kategorie NPO: Schweisfurth Stiftung
Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Satzung der Schweisfurth Stiftung. Mit dem Projekt “100 Mitmach-Regionen" hat sich die Stiftung auf die gezielte Ansprache von 12.000 Menschen spezialisiert. Ziel ist es, Menschen zu ermutigen, sich in ihrem Umfeld für eine nachhaltige Region einzusetzen. Dabei wird die Bio-Blase verlassen und eine integrierende Qualität entwickelt, Vorbehalte in der Bevölkerung werden überwunden. Der Fokus liegt auf der Transformation des Ernährungssystems. Die lokalen Aktivitäten werden mit Fragen des sozialen Zusammenhalts oder mit Themen der Energiewende, Mobilitätswende sowie der Finanzwende verbunden. Die Umsetzung packen alle gemeinsam an.
Kategorie Unternehmerischer Klimaschutz: Die Green IT Solution GmbH
Die Green IT Solution GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, IT und Nachhaltigkeit zusammenzubringen. Bereits das Geschäftsmodell trägt zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung bei: Netzwerktechnik wird aufbereitet, gebrauchte IT-Technik vor der Verschrottung gerettet. Das Lager wird klimaneutral betrieben, nicht vermeidbare Verbräuche werden kompensiert. Die Geschäftsführung und das Management stehen voll und ganz hinter der Klima-Strategie und nehmen Mehrkosten in Kauf, ebenso für Natur-, Bildungs- und Sozialprojekte. Der Hauptstandort ist nahezu emissionsfrei in Scope 1 & 2.