Als langjähriges Mitglied unterstützen wir die Kampagne „Ackergifte? Nein danke!“. Denn die hochgiftigen Wirkstoffe aus der konventionellen Landwirtschaft töten nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern schädigen auch die Gesundheit von uns Menschen. Und zwar nicht nur, indem wir sie über die Nahrung und verunreinigtes Wasser aufnehmen; Ackergifte verbreiten sich obendrein flächendeckend über die Luft.
„Glyphosat und Co. haben auf einem Acker nichts verloren.“
Für das aufwändige Projekt wurden zwischen 2014 und 2019 an 163 Standorten Messungen vorgenommen. In allen Proben wurden insgesamt 152 Wirkstoffe gefunden, 138 davon stammen aus der Landwirtschaft. 30 Prozent dieser Pestizide waren nicht mehr zugelassene Altstoffe.
Eine der Erkenntnisse aus der Studie: Ackergifte verbreiten sich nicht nur direkt beim Spritzen, sondern gelangen beispielsweise beim Trocknen als Gase in die Luft. Auf diese Weise werden sie selbst an Orte transportiert, die weit entfernt sind von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Andere Pestizide verbinden sich mit Bodenpartikeln und werden verwirbelt.
Neben den noch weitgehend unerforschten Folgen für Mensch und Natur - schließlich handelt es sich an allen Fundorten um Kombinationen aus mehreren Wirkstoffen, mit denen sich bislang niemand ausreichend beschäftigt hat -, fühlen sich Bio-Bauern in ihrer Existenz bedroht. Denn es kann ihnen passieren, dass ihre Produkte belastet sind, obwohl sie selbst keinerlei Ackergifte nutzen. Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft fordert deshalb Entschädigungen. Wir schließen uns dieser und auch den weiteren Forderungen des Bündnisses an, die da sind: Ein Sofortverbot der in der Luft am meisten verbreiteten Wirkstoffe, ein generelles Ackergift-Verbot bis 2035 sowie umgehend ein jährliches Pestizid-Monitoring.