Von Ausbildung über Bier brauen bis Home Office: Arbeiten bei der Neumarkter Lammsbräu

Die Neumarkter Lammsbräu als Arbeitgeber: Was zeichnet uns aus? Was ist uns als Familienunternehmen besonders wichtig und wie verändert sich durch die Digitalisierung die Kommunikation im Unternehmen? Wir wurden dieses Jahr als Great Place to Work ausgezeichnet. Was verbirgt sich genau hinter der Auszeichnung? 

Wir haben mit Melanie gesprochen. Sie ist bei uns für Personal und Organisationsentwicklung zuständig.
Wenn ihr euch das Gespräch anhören wollt, ihr findet es auch in unserem Podcast.
 

Der Bereich Personal & Organisation 

Melanie, was genau sind deine Aufgaben im Unternehmen?

Melanie: Der Bereich Personal & Organisation beschäftigt sich sowohl mit Personalthemen wie z.B. Personalentwicklung, Personalplanung und Recruiting als auch mit der Organisationsentwicklung – das bedeutet, dass Personalthemen sich an der Unternehmensentwicklung in Bezug auf Struktur und Prozesse orientieren und umgekehrt. Ziel meiner Aufgabe ist ein möglichst ausgewogener Fahrplan von Organisationsentwicklung und Arbeitskultur im Rahmen des Personalmanagements.

Der Arbeitsalltag in der Neumarkter Lammsbräu

Das klingt nach vielfältigen und spannenden Aufgaben! Aber was heißt das genau, worauf kommt es bei der Lammsbräu im Arbeitsalltag an?

Melanie: Im Arbeitsalltag der Lammsbräu ist es meiner Meinung nach wichtig, einen Sinn in seiner Arbeit zu sehen, das Gefühl zu haben, dass alle an einem Strang ziehen und dass das Unternehmen mit dem was es tut, auch ein Ziel verfolgt. Natürlich müssen dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen und hier sind wir stets dabei, ins Gespräch mit den Mitarbeitern zu kommen, Maßnahmen zu erarbeiten, um sich auf veränderte Mitarbeiterbedürfnisse, aber auch auf gesellschaftliche Entwicklungen entsprechend einstellen zu können. Alles in allem sollen sich alle im Arbeitsalltag und im Miteinander wohlfühlen und gerne in die Arbeit kommen.

Die Auszeichnung Great Place to Work und Besten Arbeitgeber Bayern 2020

Dass sich die Mitarbeiter in der Lammsbräu wohlfühlen, hat auch die letzte Mitarbeiterbefragung gezeigt, die durchgeführt wurde. Wir wurden als “Great Place to Work” ausgezeichnet.
Was verbirgt sich hinter dem Zertifikat “Attraktiver Arbeitgeber - Great Place to Work”, wie es ganz offiziell heißt?

Melanie: Vorweg... Great Place to Work ist ein internationales Forschungs- und Beratungsinstitut, das in rund 60 Ländern Unternehmen unterstützt, ihre Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur zu entwickeln. Dabei wird gezielt analysiert, wo ein Unternehmen in Sachen zukunftsorientierter Arbeitsplatzkultur und wichtiger Themen wie Agilität, Veränderungsfähigkeit, Innovation, Führung und Gesundheit steht. Dies erfolgt im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung und der Erstellung eines Kulturaudits, in dem Personalmaßnahmen des Unternehmens transparent gemacht werden. Die Auswertung erfolgt durch das Institut “Great Place to Work” in einem unabhängigen Rahmen nach Vorgaben. Und wir haben es mit der letzten Mitarbeiterbefragung Ende 2019 geschafft, mit unserem Gesamtergebnis ein zertifizierter Arbeitgeber – also ein “Great Place to Work” zu sein.

Gleichzeitig gab es noch mehr, worauf wir alle stolz sein können: Die Neumarkter Lammsbräu ist in diesem Rahmen auch als einer der “Besten Arbeitgeber Bayerns 2020” ausgezeichnet worden.

Melanie: Ja, mit den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung und des Kulturaudits 2019 traten alle qualifizierten Unternehmen in den Wettbewerb ihrer Branche, Region, auf Bundesebene oder gar europäisch bis weltweit. Die besten Unternehmen im Benchmark dürfen dann das Siegel „Beste Arbeitgeber 2020“ tragen – in unserem Fall sind wir einer der besten Arbeitgeber Bayerns 2020, worauf wir wirklich sehr stolz sind, denn es zeigt uns, wie wichtig es ist, Mitarbeiter zu befragen und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und dann entsprechend in einen Veränderungs- bzw. Entwicklungsprozess zu gehen. Das wird auch zukünftig unser Bestreben sein und wir werden uns auf dieser Auszeichnung nicht ausruhen.

Die Neumarkter Lammsbräu als Familienunternehmen

Was, würdest du sagen, unterscheidet uns als Familienunternehmen von anderen Arbeitgebern?

Melanie: Ich glaube, als Familienunternehmen strahlt man von Natur aus eine Art von Vertrauen aus, denn hier liegt die Verantwortung meist in einer Person bzw. der Familie, die mit dem Unternehmen eng verbunden ist und per se schon alles dafür tut, damit es dem Unternehmen gut geht. Ich denke, das gibt den Mitarbeitern auch eine gewisse Sicherheit und Nähe, die auch - und gerade bei uns - durch flache Hierarchien gefördert wird. Auch das Miteinander ähnelt familienähnlichen Strukturen. Die Mitarbeiter spiegeln im Alltag und in Gesprächen wider, dass das Team, mit dem man arbeitet, das “an einem Strang ziehen”, die Wertschätzung, die gegenseitige Unterstützung und eine gemeinsame Zielverfolgung wichtig sind. Man ist einfach enger beieinander und jeder ist für sich und auch für das Unternehmen maßgeblich wichtig.

Die Arbeitszeitmodelle 

Obwohl wir nur 146 Mitarbeiter haben, gibt es bei uns flexible Arbeitsmodelle. Vielleicht kannst du erklären, was möglich ist.

Melanie: In den vergangenen 10 Jahren ist der Frauenanteil und somit auch der Anteil an Teilzeit bei der Lammsbräu gestiegen. Mütter - und natürlich auf Wunsch auch Väter - haben die Möglichkeit, durch Teilzeit Beruf und Familie besser zu vereinen. Auch in Führungspositionen ist bei uns Teilzeit möglich - aktuell nutzen diese Möglichkeit zwei Führungskräfte, darunter auch ich. Außerdem ist Homeoffice ein Angebot der Neumarkter Lammsbräu, das jeweils individuell mit den Mitarbeitern abgestimmt wird, z.B. wenn der Arbeitsweg in die Brauerei länger ist, um hier durch gewonnene Zeit mehr Lebensqualität zu schaffen.

Flexibilität und New Work 

Die Ausweitung von Home-Office ist gerade ja sowieso sehr aktuell. Bei uns war Home-Office, wie du soeben gesagt hast, schon länger möglich. Auch wir können Home-Office-Zeiten dafür nutzen, Texte zu schreiben und neue Podcast-Episoden zu konzipieren.
Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, den Mitarbeitern Home-Office zu ermöglichen?

Melanie: Ich würde mich gar nicht nur auf Home-Office beschränken wollen. Viel wichtiger ist es, generell Möglichkeiten zu schaffen, um Flexibilität und Angebote in Bezug auf Arbeitszeiten und Arbeitsorte zu schaffen. Wir arbeiten aktuell in einer internen Projektgruppe mit festen Mitgliedern aus Personal und Betriebsrat und optionalen Mitgliedern aus den Bereichen an möglichen Arbeitszeitmodellen, die wir zukünftig im Unternehmen anbieten wollen. Ziel dieser Arbeit ist es, zum einen zu bewerten: Was ist in welchen Bereichen möglich? Und zum anderen: Welches Angebot bzw. welche Angebote in Bezug auf flexible Arbeitszeiten und “New Work” können wir realistisch integrieren und umsetzen?

Digitale Kommunikation in der Produktion

Wir haben aber in der Brauerei nicht nur Büroarbeitsplätze, sondern auch viele Kollegen in der Produktion. Hier sind Home-Office und Remote Work natürlich nicht möglich. Was auch in diesen Bereichen wichtig und möglich ist, ist eine unkomplizierte Art und Weise, miteinander arbeiten und kommunizieren zu können.

Melanie: Ja, das stimmt. Wenn man darüber nachdenkt, was die Unterschiede zwischen Büro- und Produktionsarbeitsplätzen ausmacht, kommt man zu der Erkenntnis, dass es die technischen Möglichkeiten der Information und der Kommunikation sind, die den gefühlten “Graben” zwischen Büro und Produktion ausmachen. Durch die Implementierung von Office 365 haben wir Möglichkeiten geschaffen, diese Barriere zu überwinden und Büro und Produktion in Bezug auf Transparenz, Information und Kommunikation zusammenzubringen. Zum Beispiel können Abstimmungen über “Teams” mit der Chatfunktion vereinfacht werden, die Schichtplanung kann für alle zugänglich, transparent und vor allem aktuell dargestellt werden, Dokumente können unabhängig voneinander gemeinsam bearbeitet werden, wir haben die Möglichkeit, bereichsübergreifend Projekte zu strukturieren und so vieles mehr. Auch das ist ein Teil der neuen Arbeitswelt, die Bereiche im Unternehmen verbindet.

Die Zukunft mit digitalen Arbeitsweisen

Neue Arbeitswelt, New Work, Digitalisierung – hinter den ganzen Begriffen verstecken sich viele Möglichkeiten und Chancen für die Lammsbräu. Welche Auswirkungen haben die digitalen Arbeitsweisen deiner Meinung nach auf die Lammsbräu?

Melanie: Das klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber wir werden uns alle wieder näher sein, durch gemeinsame Kommunikationswege und durch die Transparenz, die die Digitalisierung mit sich bringt. Natürlich werden wir auch flexibler sein, effizienter, ortsunabhängiger. Wir haben dadurch die Möglichkeit, Arbeitsplätze anders zu gestalten. Schneller auf Mitarbeiterbedürfnisse zu reagieren, weil diese offener und schneller kommuniziert werden können. Aber wir dürfen dabei natürlich nicht vergessen, dass diese Flexibilität auch dazu führen kann, dass Arbeits-, Privat- und Familienleben sich mehr überlagern. Hier gilt es, klare Kommunikationsregeln zu schaffen und zu lernen, mit der “neuen Freiheit” bewusst umzugehen.

 

Die "neue Freiheit"

Die “neue Freiheit”, schön gesagt. Es bleibt spannend wie sich die Arbeitswelt in der Zukunft entwickeln wird. Aber wir sind uns sicher, dass die Lammsbräu auch hier einen guten Weg findet, die familiären Werte mit den digitalen Möglichkeiten zu verbinden. Vielen Dank, Melanie, für das schöne Gespräch.