Mehrweg - Der richtige Weg

Die Mehrwegquote ist seit Jahren rückläufig und das, obwohl die öffentliche Diskussion um Umwelt- und Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit in vielen Bereichen sehr präsent ist. Die Vorteile von Mehrwegbehältnissen wie die Wiederbefüllung zur Vermeidung einer ständigen Neuproduktion, die Verminderung von Müll und die Senkung des Rohstoffverbrauchs sprechen für das System. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Getränke nur in Glas-Mehrwegflaschen abfüllen. Und auch unsere Bierfässer sind Mehrwegfässer aus Edelstahl. Doch was steckt genau hinter dem Begriff „Mehrweg“?

Wie funktioniert Mehrweg?

Das Mehrwegsystem in Deutschland kann man sich als Kreislauf vorstellen. Wir beginnen diesen Kreislauf jetzt einfach beispielhaft bei der Rückgabe der leeren Flaschen im Supermarkt. Die zurückgegebenen Flaschen werden dann vom Getränkegroßhandel abgeholt, der für die Rückführung der Flaschen (meist in Kästen) zu den Brauerein und Mineralbrunnen, z.B. zu uns, verantwortlich ist.

 

Oftmals befinden sich in einem Kasten Flaschen verschiedener Hersteller.Leergutsortierung Neumarkter LammsbräuDie Sortierung der Flaschen erfolgt entweder direkt beim Großhändler, über andere Dienstleister oder wird von der Brauerei selber durchgeführt. Bei uns wird das Leergut in der Brauerei gesichtet und sortiert.

 

Flaschen am Fließband Neumarkter LammsbräuIn der Füllerei der Brauerei werden die Flaschen gereinigt, auf Schäden untersucht und wieder neu befüllt. Ab hier wiederholt sich der Kreislauf in umgekehrter Reihenfolge: die gefüllten Flaschen gehen zum Großhandel, der entsprechend den Bestellungen des Getränkehandels, Einzelhandels, etc. die Flaschen ausfährt. Dort werden die Flaschen dann wieder in die  Regale gestellt und so für die Kunden bereitgestellt. Eine Glas-Mehrwegflasche kann diesen Kreislauf bis zu 50 Mal durchlaufen. Eine                                                                                                    PET-Mehrwegflasche bis zu 20 Mal.

Warum Mehrweg?

Mehrwegflaschen, egal ob Glas- oder PET, sind umweltfreundlicher als Einwegflaschen. Der Energie- und Ressourcenverbrauch für den Herstellungsaufwand von Einwegflaschen ist, laut Umweltbundesamt, höher als der für die Reinigung und den Rücktransport von Mehrwegflaschen. Das Recycling von Einwegflaschen reduziert zwar die Umweltauswirkungen, kann sie aber nicht kompensieren. Es entsteht ein hoher Energieaufwand während dem Recyclingprozess: Der Kunststoff wird beim Reinigungs-, Verarbeitungs-, und Veredelungsprozess bis zu viermal aufgeschmolzen. Im Vergleich braucht das Spülen von Mehrwegflaschen deutlich weniger Energie und Rohstoffe als die Neuproduktion von Einweg-Pfandflaschen. Übrigens, die Mehrwegflaschen werden am Ende ihres Lebens auch recycelt und als Rohstoff ihrer Neuherstellung verwendet.

 

Woran erkennt man Mehrwegflaschen?

Pfandflaschen unterscheiden Quelle: duhAls 2004 das Pflichtpfand eingeführt wurde, konnte man Mehrwegflaschen nicht mehr am Pfand von Einwegflaschen unterscheiden. So wurde in der Folge das Umweltzeichen "Mehrweg - Für die Umwelt" eingeführt. Auch "Der Blaue Engel - Mehrweg" kennzeichnet Mehrwegverpackungen. Nicht alle Mehrwegflaschen sind allerdings mit den Logos gekennzeichnet. Der Begriff „Pfandflasche“ oder „Pfand zurück“ finden sich sowohl auf Einweg-, als auch auf Mehrwegflaschen. Manche Hersteller verwenden aber auch die Begriffe „Mehrweg“ oder „Mehrweg-Pfandflasche“ auf ihren Etiketten. Zusätzlich kann der Pfandbetrag als Orientierungshilfe dienen: Auf Mehrwegflaschen wird meist ein Pfand von 8 oder 15 Cent erhoben, auf Einwegflaschen               Quelle: ww.duh.de                                                                                          mindestens 25 Cent. 

 

Eine Studie von 2016 zeigt aber, dass jeder zweite eine Einweg-, nicht von einer Mehrwegflasche unterscheiden kann.
Unterscheidung Mehrweg und Einweg Quelle: Arbeitskreis Mehrweg GbR

Quelle: Arbeitskreis Mehrweg GbR

 
Mehr Popularität für Mehrweg

 

bnn mehrweg.jpgUm der Mehrwegflasche wieder zu mehr Popularität zu verhelfen, will der Bundesverband Naturkost Naturwaren(BNN) das Thema „Mehrweg im Bio-Fachhandel“ stärker in den Fokus rücken. Anhand eines neuen Logos sollen Kunden entsprechend verpackte Ware besser erkennen. Der Fachhandel kann das Logo an den Preisschildern am Regal anbringen und so die Orientierung erleichtern. Impuls für die Aktion war laut Verband ein Gesetzesentwurf des Bundesumweltministeriums zu einem neuen Verpackungsgesetz. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, Produkte, die in Mehrwegverpackungen angeboten werden, als solche für Kunden besonders gut sichtbar zu machen.  Dieses Verpackungsgesetz, was auch den Mehrweganteil steigern soll, tritt im Januar 2019 in Kraft. Die Zielquote liegt bei 70 Prozent. Um Kunden zum Mehrweg-Kauf anzuregen, müssen Geschäfte künftig am Regal auszeichnen, wo Mehrweg- und Einwegflaschen stehen. 

 

Ein paar Zahlen zum Schluss

Bundesministerium für Umwelt.jpgUm die Zielquote von 70 Prozent einzuordnen, ein kurzer Blick auf die Zahlen. Im Jahr 1997 betrug der Anteil von Mehrwegverpackungen im Getränkebereich noch 71 Prozent. Im Jahr 2014 wurden laut Bundesministerium für Umwelt insgesamt 46,1 % der pfandpflichtigen Getränke in Mehrweg- und ökologisch vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen abgefüllt. In allen Bereichen ist die Entwicklung negativ. Nur im Bier-Segment ist der Mehrweganteil nahezu stabil und liegt deutlich über den anderen Segmenten. 

 

 

 

 

 

 

 

 

JEWir verwenden für sämtliche unserer Getränke ausschließlich Glas-Mehrwegflaschen. Sie sind optimal für die Erhaltung der Qualität unserer Produkte und schonen die Umwelt. Dafür müssen sie jedoch den Weg zurück in unsere Brauerei finden!