Reale Preise: Wir zeigen, was Nachhaltigkeit wert ist

Die Leistungen unserer Bio-Landwirt*innen für das Gemeinwohl werden noch viel zu wenig anerkannt. Das wollen wir ändern. Deshalb haben wir zusammen mit dem Unternehmen Regionalwert Leistungen ein Pilotprojekt gestartet. Ziel: In Euro und Cent zeigen, was Nachhaltigkeit wert ist. "Ein epochaler Fortschritt", findet Christian Hiß, Gründer und Vorstand der Regionalwert AG  Freiburg.  "Wir freuen uns sehr, mit Lammsbräu zusammen diesen absolut zeitgemäßen Schritt in die finanzielle Vergütung landwirtschaftlicher Leistungen für nachhaltiges Wirtschaften zu machen."

Im Zuge unseres Pilotprojekts werden die Leistungen z.B. im Bereich Arten- und Klimaschutz von zunächst 20 unserer Bäuerinnen und Bauern beziffert. Dazu wird  mit der so genannten Regionalwert-Leistungsrechnung der finanzielle Wert von sozialen, ökologischen und regionalökonomischen Leistungen ermittelt und eingeordnet. Dadurch erhalten die jeweiligen Leistungen sozusagen "virtuelle Preisschilder".

Im zweiten Schritt werden die ermittelten Beträge kommuniziert. Dadurch können die Landwirt*innen mit besseren Argumenten und gut begründeten Zahlen für ihre Interessen eintreten. Mehr noch: Parallel  wird Händler*innen und Verarbeiter*innen gezeigt, dass eine Vergütung auf Basis von Nachhaltigkeitsleistungen möglich ist. Darüber hinaus fordern wir auf politischer Ebene eine Regionalwert-Prämie, die dazu beitragen soll, einen faireren Markt zu schaffen.

 

Preisschilder für Produkte spiegeln wahre Kosten nicht wider

Langfristig wollen wir zusammen mit Regionalwert auf diese Weise mehr Wertschätzung für unsere Bio-Landwirt*innen erreichen - und damit einhergehend reale Preise. Denn durch fehlgeleitete Subventionen und schwierige politische Rahmenbedingungen wird nach wie vor in vielen Bereichen Verhalten belohnt, das Mensch und Natur schadet. So spiegeln beispielsweise die Preise für viele konventionelle Produkte nicht wider, welche Kosten ihre Herstellung tatsächlich verursacht. Beispielsweise müssten Lebensmittel, bei deren Produktion Wasser kontaminiert wird (das anschließend aufwändig wieder aufbereitet werden muss), eigentlich teurer sein, als Lebensmittel, die wasserschonend hergestellt werden.  

Für reale Preise kämpft auch der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) in Deutschland. Dessen Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter gratulierte deshalb auf LinkedIn zum Start unseres Pilotprojekts. Sie setzt sich seit vielen Jahren für wahre Preise ein und fordert unter anderem, dass alles, was fürs Klima gut ist, preiswert sein sollte, und alles, was dem Klima schadet, mit höheren Abgaben verbunden. Den Leistungsrechnungen, die für unsere Bio-Landwirt*innen erstellt werden, liegt genau dieses Prinzip zugrunde. 

Um bei der Kalkulation der wahren Preise mit realistischen Daten zu arbeiten, hat Regionalwert rund zehn Jahre Forschung investiert. "Jetzt geht es in die Praxis", freute sich Christian Hiß über den Start des Projekts mit der Neumarkter Lammsbräu. "Zum Wohl einer zukunftsfähigen Landwirtschaft."

Mehr dazu unter https://www.regionalwert-leistungen.de/